A – Anahata
Anahata ist das vierte der sieben Hauptchakras im hinduistischen Tantra. Der Sanskritname bedeutet „unverletzt“ und das Herzchakra steht für Harmonie, Ausgeglichenheit und Mitgefühl.
B – Buddha
Das Sanskritwort „Buddha“ bedeutet „Erwachter“ oder „Erleuchteter“. In der buddhistischen Tradition bezeichnet es denjenigen, der vollständige Weisheit erlangt hat und als Lehrer des Dharma wirkt.
C – Chakras
Chakras sind subtile Energiezentren im Körper, die entlang der Wirbelsäule im feinstofflichen Körper liegen. Jedes Chakra wird mit bestimmten körperlichen, emotionalen und spirituellen Aspekten in Verbindung gebracht; Blockaden führen zu Störungen, ein ausgewogener Fluss zu Wohlbefinden.
D – Dharma
Im Hinduismus bezeichnet Dharma das Verhalten und die Pflichten, die im Einklang mit der kosmischen Ordnung (Rta) stehen; dazu gehören Rechte, Gesetze, Tugenden und die „richtige Lebensweise“. Im Buddhismus ist Dharma die Lehre des Buddha und die wahre Natur der Wirklichkeit, in der Jain-Tradition die Lehren der Jinas und im Sikhismus der Weg der Rechtschaffenheit.
E – Erleuchtung
Der Begriff Erleuchtung übersetzt das buddhistische Wort „Bodhi“. Es bezeichnet das Wissen oder die Weisheit eines Buddha – ein Erwachen zu der Erkenntnis, wie die Dinge wirklich sind, das zum Erlöschen störender Emotionen und zur Befreiung führt.
F – Feng Shui
Feng Shui ist ein traditionelles, aus China stammendes System der Geomantie („Wind und Wasser“). Es nutzt die Energien der Umgebung, um Menschen harmonisch mit ihrer Umwelt in Einklang zu bringen, wobei die Landschaft und Gewässer den Fluss des universellen Qi lenken.
G – Guru
Guru ist ein aus dem Sanskrit stammender Begriff für „Lehrer“. In den indischen Traditionen ist der Guru mehr als ein Lehrender: Er ist ein Ratgeber und geistiger Führer, der durch Vorbild und Weitergabe von Erfahrung die Entwicklung seiner Schüler begleitet.
H – Hinduismus
Der Hinduismus ist eine der großen Weltreligionen, entstanden auf dem indischen Subkontinent. Er umfasst vielfältige philosophische und rituelle Traditionen, deren Wurzeln bis ins 2. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen; heute bekennen sich rund eine Milliarde Menschen dazu, vor allem in Indien.
I – I Ching
Das I Ching („Buch der Wandlungen“) ist ein altes chinesisches Orakel- und Weisheitsbuch. Ursprünglich als Wahrsagemanual im Westlichen Zhou (1000–750 v. Chr.) verwendet, wurde es mit philosophischen Kommentaren zu einem kosmologischen Klassiker. Seine Hexagramme aus Yin‑ und Yang‑Linien dienen der divinatorischen Beratung.
J – Jainismus
Der Jainismus, auch Jain Dharma genannt, ist eine der ältesten indischen Religionen. Seine drei Grundpfeiler sind Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Aparigraha (Nicht‑Besitz) und Anekantavada (die Ablehnung einseitiger Sichtweisen). Jain‑Mönche halten Gelübde zu Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht‑Stehlen, Keuschheit und Besitzlosigkeit und streben nach Befreiung der reinen Seele.
K – Karma
Das Wort Karma („Handlung“) steht für die ethischen Handlungen und Intentionen eines Menschen. Gute Taten und gute Absichten führen zu positiver Wirkung, schlechte zu negativer. Karma ist eng mit dem Kreislauf von Samsara und Wiedergeburt verbunden; es ist ein kausales Gesetz, kein blinder Fatalismus.
L – Lotus
Die heilige Lotusblume symbolisiert das Göttliche und Unsterbliche im Menschen. Ihre Entfaltung aus schlammigem Wasser zur reinen Schönheit steht für die Entfaltung der Seele. In tantrischen und yogischen Traditionen repräsentiert der Lotus die Öffnung der Energiezentren bis hin zum „tausendblättrigen Lotus“ der Erleuchtung.
M – Mindfulness
Mindfulness (engl.), Achtsamkeit ist die Fähigkeit, im gegenwärtigen Moment bewusst und urteilsfrei aufmerksam zu sein. Sie entsteht, indem man die Aufmerksamkeit absichtsvoll auf den aktuellen Augenblick richtet und die Erfahrung offen annimmt.
N – Nirwana
Nirwana (Nibbana) bezeichnet im Buddhismus das „Verlöschen“ der Leidenschaften und das Ende des Kreislaufs von Geburt und Tod. Es ist der Zustand der inneren Freiheit und der Befreiung von Leiden – jenseits von Raum und Zeit.
O – Om
Om (Aum) ist eine heilige Silbe und das wichtigste Symbol des Hinduismus. Sie steht für das Absolute (Brahman/Atman) und das kosmische Bewusstsein. Als Samenmantra eröffnet und schließt sie häufig vedische und upanishadische Texte und dient in der Meditation als Klang des Göttlichen.
P – Pranayama
Pranayama ist die yogische Atemschulung. Durch die bewusste Lenkung und zeitweise Anhaltung des Atems soll die Lebensenergie (Prana) erhöht und kontrolliert werden. Die Praxis wird in der Bhagavad‑Gita, den Yoga‑Sutras und späteren Hatha‑Schriften beschrieben.
Q – Qi
Qi (Chi) ist der zentrale Begriff der traditionellen chinesischen Philosophie und Medizin. Wörtlich „Dampf“ oder „Atem“, wird er als „Lebensenergie“ übersetzt. Qi fließt durch alles Lebendige; seine Kultivierung und Harmonisierung bilden die Grundlage von Qigong und anderen Praktiken.
R – Reiki
Reiki ist eine japanische Form der Energiearbeit. Der Begriff setzt sich aus Rei (universell) und Ki (Lebensenergie) zusammen und bedeutet „mysteriöses, universelles Lebenszeichen“. Reiki‑Praktizierende versuchen, durch Handauflegen den Energiefluss zu verbessern, um Entspannung, Schmerzlinderung und Heilung zu fördern.
S – Samadhi
Samadhi ist ein Zustand tiefen meditativen Einsseins. In den indischen Religionen gilt seine Kultivierung als wesentlicher Schritt zur Erlösung; er ist das achte Glied des Ashtanga‑Yoga und das letzte Element des Edlen Achtfachen Pfades. In Samadhi verschmelzen Meditierender und Meditationsobjekt.
T – Tai Chi
Tai Chi (Taijiquan) ist eine innere Kampfkunst aus China, die sich zu einer sanften Bewegungsmeditation entwickelt hat. Die langsamen, fließenden Bewegungen mit tiefer Atmung werden als „Meditation in Bewegung“ bezeichnet und dienen der Harmonisierung des Qi und der Gesundheit.
U – Upanishaden
Die Upanishaden bilden den philosophischen Teil der Veden. Das Wort bedeutet „dichtes Zusammensitzen“ (upa = nahe, ni = unten, sad = sitzen) und verweist darauf, dass die esoterischen Lehren von Brahman (dem höchsten Geist) und Atman (dem Selbst) im vertrauten Austausch zwischen Lehrer und Schüler überliefert werden.
V – Vipassana
Vipassana („Einsichtsmeditation“) ist eine Meditationspraxis des Buddhismus. Sie schult die direkte Beobachtung von Körper‑ und Geistesprozessen, um tiefe Einsicht in Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Nicht‑Selbst zu gewinnen. Ziel ist es, durch klare Erkenntnis innere Freiheit zu erlangen.
W – Wu Wei
Wu Wei ist ein Schlüsselbegriff des Daoismus und bedeutet „Nichthandeln“ oder „Handeln durch Nicht‑Einmischen“. Es beschreibt eine Haltung des spontanen, mühelosen Handelns im Einklang mit dem natürlichen Fluss des Dao, frei von forciertem Ehrgeiz.
X – Xylomantie
Xylomantie ist eine Form der Wahrsagung, bei der aus der Lage oder dem Verhalten von Holzstücken, Zweigen oder Baumstümpfen Zeichen gelesen werden.
Y – Yoga
Yoga kommt vom Sanskritwort „yuj“ – „verbinden“. Es bedeutet die Vereinigung von Körper, Geist und Seele mit dem wahren Selbst oder dem Göttlichen. Yoga ist zugleich der Weg und der Zustand der inneren Ruhe; es umfasst Praktiken wie Asanas, Pranayama und Meditation.
Z – Zen
Zen ist eine Schule des Mahayana‑Buddhismus, die im China der Tang‑Zeit aus der Verbindung von Chan‑Buddhismus und daoistischem Denken entstand. Sie betont die Meditation (Zazen) und die direkte Einsicht in die eigene Buddhanatur. Der Begriff stammt vom chinesischen Chan, abgeleitet vom Sanskrit Dhyana („Meditation“).